Die SQS Software Quality Systems AG, laut Eigenaussage Europas größter unabhängiger Anbieter von Software-Test- und Qualitätsmanagement-Dienstleistungen, hat eine Liste der schlimmsten Software-Fehler des Jahres 2010 zusammengestellt.

Die Software-Pannen

  • führten zu Imageverlusten,
  • brachten finanzielle Schäden mit sich oder
  • verursachten erhebliche Belastungen bei den Anwendern.

„Diese Liste von Software-Fehlern bestätigt SQS darin, den Fokus innerhalb der IT-Branche vermehrt auf Software-Qualitätssicherung und -Testen zu setzen“, erklärt Paul Nelis, Director bei SQS-UK.

Die veröffentlichte Liste stellten SQS-Berater nach einer Abstimmung aus größeren Software-Fehlern der vergangenen zwölf Monate zusammen.

„Nicht ausreichend in die Qualitätssicherung zu investieren, ist kurzsichtig, denn die Risiken sind angesichts der hohen Kosten für Fehlerbehebungen und des damit verbundenen Reputationsschadens sehr hoch. Wir sind davon überzeugt, dass alle genannten Vorfälle durch eine effektive Strategie des Qualitätsmanagements hätten vermieden werden können“, so Nelis‘ Schlussfolgerung.

Die Top Ten der Softwarefehler 2010

  • Automobilhersteller – Bremsenrückruf:
    Rückrufaktion zweier größerer Automarken aufgrund eines Defekts im Antiblockiersystem (ABS) der Bremsanlage.
  • Entnahme falscher Organe bei Spendern:
    Fehlerhafte Software führte dazu, dass in Großbritannien bei 25 Spendern die falschen Organe entnommen wurden. Der Fehler hatte seinen Ursprung in einer fehlerhaften Datenkonvertierungs-Software, die dazu verwendet wurde, Informationen über die Präferenz der Spenden hochzuladen.
  • Ministerium verhindert Ausfüllen von Online-Steuererklärungen:
    Hunderte Bürger konnten ihre Online-Steuererklärung wegen eines Programmfehlers, der den Anwendern den Zugang zu ihren Online-Konten verwehrte, nicht ausfüllen.
  • Börse:
    Eine Börse war in der ersten Phase ihres Umstiegs auf eine neue, weit beachtete Technologie von technischen Schwierigkeiten betroffen. Infolge dieses Problems konnte die Börse den Handel auf ihrer neuen Handelsplattform erst mit über einstündiger Verspätung beginnen.
  • Softwarepanne verursacht GPS-Ausfall bei Tausenden von Empfangsgeräten:
    Während der Installation von Software-Upgrades in den Bodenkontrollstationen für eine neue Flotte von GPS-Satelliten entdeckten Prüfer eine Inkompatibilität in der Software, die zu einem mindestens zweiwöchigen Ausfall von etwa 10.000 GPS-Empfangsgeräten führte.
  • Programmfehler in Weckfunktion bei Mobilfunktelefonen Wegen des Programmfehlers funktionierte die Weckfunktion des Handys nicht mehr richtig. Bei der Umstellung der Uhren auf Sommerzeit wurde zwar die Uhrzeit automatisch aktualisiert, bei der Weckfunktion erfolgte die Zeitumstellung jedoch nicht.
  • Jahr-2010-Bug trifft Bankkarten:
    Durch einen fehlerhaften Mikrochip konnten Bankkarten nicht mehr gelesen werden, da diese das Jahr 2010 nicht erkannten. Dies führte in einem europäischen Land zu einem Chaos. Etwa 30 Millionen Kunden- und Kreditkarten waren von dem Bug betroffen.
  • Datenschutzlücke bei einem sozialen Online-Netzwerk:
    User konnten sowohl Chats zwischen ihren Freunden, die eigentlich privat hätten sein sollen, als auch deren angehängte Freundesanfragen verfolgen.
  • Unbefugter Zugriff auf Mobilfunkdaten:
    Durch einen Programmfehler konnte jeder die aus einem 4-stelligen Zugangscode bestehende Sperre umgehen und auf die im Handy gespeicherten Daten zugreifen. Dadurch bestand unautorisierter Zugang zu den Kontakten und Voicemails.
  • Telefone werden zu Fernabhörgeräten:
    Jedes Wort eines Smartphone-Benutzers konnte aufgezeichnet und an einen Hacker zurückgeschickt werden. Nachdem der Angriff einmal ausgeführt worden war, ließ er sich auf einfachste Weise wiederholen.

Weitere Informationen unter
www.sqs.de.