Staatsoper bei Nacht (Foto: Markus Leupold-Löwenthal)

Staatsoper bei Nacht (Foto: Markus Leupold-Löwenthal)

Klassische Musik war in meiner Kindheit und Jugend immer präsent. Durch meine Nachbarin Uschi, die am Klavier „Für Elise“ übte, durch meine Mutter, die dauernd Arien oder Motive aus Symphonien oder Konzerten nachträllerte, durch die Konzertübertragungen am Vormittag auf Ö1 und durch unsere vielen Schallplatten.
Mit meinem Freund Reinhard, der bei den Mozart-Sängerknaben war, entdeckte ich dann die Welt der Oper. Unsere Eltern waren begeistert: Halbwüchsige, die nicht zu Rockkonzerten sondern in die Staats- und Volksoper (siehe Photo rechts aus Wikimedia.org von Markus Leupold-Löwenthal) gingen – das war dann schon etwas zum Herzeigen.

Und auch für uns waren das tolle Erlebnisse: Mit 11 und 12 alleine beim Stehplatz bei der Staatsoper anstellen, dann die Oper genießen und spät in der Nacht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückfahren war alleine schon ein Abenteuer für uns Buben.
Aber dann waren da diese spannenden Opernstoffe, wo es um Liebe, Verliebtheit, Ehre, Macht, Freundschaft und Mut ging – berauschend für uns Jugendliche unter Hormonstau.

Volksoper Wien (Foto: Anna in Wikimedia.org)

Volksoper Wien (Foto: Anna in Wikimedia.org)

Eine grandiose Vorstellung in der „Zauberflöte“ mit der besten Königin der Nacht, die ich jemals gehört habe, und „Zar und Zimmermann“, „Hänsel und Gretl“, „Der Evangelimann“ in der Volksoper (siehe Photo rechts von Anna auf wikimedia.org) sowie noch viel mehr Produktionen in der Staatsoper wie „Der Freischütz“, „Der fliegende Holländer“, „Tosca“, La Boheme“, „Fidelio“, „Carmen“ und vielen Mozart-Opern.

Besonders beeindruckt waren wir von den „sterbenden“, weiblichen Stars: Wenn sich die am Ende einer Oper von der Engelsburg oder einem Felsen stürzten, brachte sie das Trampolin immer nochmals kurz in das Sichtfeld zurück.